PANAMERICANA
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Africa Twin on Tour
 
NEWS
Feb 2004:
Neue Berichte "Ushuaia- Bariloche" "Der lange Weg nach Hause" "Das Ende" eingefügt.
(mit Fotos)

In Peru
In Bolivien
In Nord-Chile
In Bolivien verweilten wir nur ein paar Tage, aber diese waren sehr erlebnisreich. Wir fuhren mit einer nicht alltäglichen Fähre, besuchten La Paz, wo wir etwas Pech hatten und fuhren weiter nach Chile.
Der Weg nach La Paz top
An der bolivianischen Grenze erledigten wir schnell die üblichen Formalitäten, und schon galt es, ein neues Land kennenzulernen. Ohne uns lange am Titicacasee aufzuhalten, fuhren wir weiter nach La Paz. Auf dem Weg dorthin mussten wir uns und unsere Motorräder einer „Fähre“ anvertrauen. Die Fähre war ein etwas besseres Floß mit einem eigentlich zu klein geratenem Aussenbordmotor. Aber nachdem wir gesehen hatten, dass selbst Busse und Lkws damit transportiert wurden, fuhren wir auf die Fähre. Dies war gar nicht so einfach, da zwischen den Bohlen teilweise große Lücken klafften. Jedoch überstanden wir die Überfahrt zum Glück ohne Umfaller. Da sich rund um den See schon wieder schwere Regenwolken türmten, gaben wir Gas, um so schnell wie möglich nach La Paz zu gelangen. Die Fahrt dorthin führte uns an herrlichen Andengipfeln und Altiplano-Dörfern vorbei und plötzlichen standen wir in El Alto. Früher war dies ein Vorort von La Paz. Heute ist es eine eigenständige Stadt. Kaum zu glauben, daß auf etwas mehr als 4000 Meter Höhe so viel Trubel sein kann. Aber selbst der Flughafen liegt hier oben. Nun folgten wir der Autopista hinab in ein riesiges Tal, welches die Millionenstadt La Paz beherbergt. (Info: La Paz ist lediglich der Regierungssitz Boliviens, die verfassungsmäßige Hauptstadt ist Sucre)
La Paz top
Die Stadt folgt dem Tal, welches sich immer tiefer in das Hochland gräbt, und weist dadurch einen Höhenunterschied von etwa 1000 Metern auf. Je tiefer man kommt um so vornehmer werden die Wohngegenden und um so besser ist man gegen den Wind und die Kälte des Hochlandes geschützt. Bevor wir all dies selbst erforschen konnten, hieß es wieder mal „Hotelsuche“. Dies wird mit einem vollbepackten Motorrad zum Abenteuer. Die Strassen sind steil, schmal und voll mit Autos. Viele Steigungen stehen San Francisco in nichts nach. Immer wieder hieß es Anhalten. Bei Richards BMW machte sich dies bald an der Kupplung bemerkbar. Leider war das „South American Handbook“ diesmal auch keine Hilfe. Drei Hotels mit Parkmöglichkeiten für Motorräder hatten wir mit etwas Mühe gefunden, und jedesmal mussten wir feststellen, dass ein Parken für uns unmöglich war. Wahrscheinlich kamen die Informationen von Motorradfahrern, die 125 ccm-Maschinen fuhren. Nach 2 Stunden wurden wir dann endlich fündig und konnten uns in das Abenteuer La Paz stürzen.
Den nächsten Tag versuchten wir Info's über das Wetter und die Strassen im Altiplano einzuholen, jedoch nur mit mäßigen Erfolg und gönnten uns einen Stadtbummel. Auf der Hauptstrasse sahen wir plötzlich zwei Motorradfahrer mit einer vollbeladenen „Africa Twin“ und der gezückte Reiseführer lies darauf schliessen, dass sie auch eine Bleibe suchen. Wir gingen gleich auf die beiden zu und es folgten die üblichen Standartfragen. „Woher? Wohin? Usw.“ Wir erzählten noch von unseren Mühen, ein Hotel zu finden und empfahlen unsere Bleibe. Abends trafen wir sie im Hotel wieder und es folgten ausführlichere Gespräche beim Bierchen. Unsere neue Bekanntschaft waren Carola und Reto aus der Schweiz, welche die PANAMERICANA in entgegengesetzte Richtung bereisen. Über die Bedingungen im Altiplano konnten sie uns leider nichts gutes Berichten. Es gab viel Regen, Kälte und vor allem Pisten, die teilweise nur noch aus cm-dickem Schlamm bestanden. So war uns nun klar, dass wir die meisten Teile Boliviens diesmal auslassen müssen. Dies ärgerte uns wahnsinnig. An diesem Abend mußten wir uns auch von Richard und Christine verabschieden. Die beiden hatten ein strafferes Programm als wir, da es für sie noch nach Africa gehen sollte.
Hindernisse auf dem Weg zum Honda-Händler top
Nachdem Richard und Christine gefahren waren, wollten wir zum Honda-Händler, um ein bisschen am Bike zu schrauben. Auch Ricardo, Ed und Matt wollten dort hin. Also noch mal e-mail checken, vielleicht sind sie ja schon da. Dieser Internetbesuch sollte unser teuerster werden. Abfahrbereit gingen wir also ins Internetcafe. Bei uns hatten wir unsere Helme und einen Rucksack mit den Fotoapparaten und unserem Werkzeug. Nach dem lesen der Mails waren wir um ein paar nette Informationen reicher und einen Rucksack ärmer. Tja, selbst dran schuld. Wir hatten den Computer wechseln müssen und hatten vergessen, unseren Rucksack auch seinen Platz wechseln zu lassen. Ins Lesen vertieft, haben wir nicht mitbekommen, wie ein paar Leute ins Internetcafe kamen, um etwas zu fragen. Einen davon hat der einsame Rucksack wohl zugerufen: „Nimm mich mit mit“, was er dann auch getan hat. Zum ersten mal nicht aufgepasst und schon wars passiert. Richtig ärgerlich war nur, dass zum ersten mal auch so viel drin war. Die nächsten Tage haben wir die Verluste nach und nach durch Neukauf wettgemacht. Unser Geld wurde uns ja zum Glück nicht geklaut.
 Beim Honda-Händler Im Altiplano
Beim Honda-Händler
Im Altiplano
Trotzdem fuhren wir zum Honda-Händler und trafen dort Ricardo, Ed und Matt wieder. Ihnen erzählten wir natürlich von unserem Missgeschick, und sie fragten, ob wir schon bei der Polizei waren. Nein, waren wir nicht und sind wir auch nie gewesen. Für solche Fälle hatten wir eh keine Versicherung, und dass die Polizei was machen kann, ist völlig unwahrscheinlich. An diesem Abend trafen wir noch mal Ricardo und Matt auf ein Bierchen und verabschiedeten dann auch sie. Sie wollten auch weiter Richtung Chile. Wir besuchten noch mal den Honda-Händler, welcher wirklich super drauf ist (er berechnete keine Mechanikerstunden) und verließen dann auch La Paz und damit Bolivien. Über die einzige Teerstrasse nach Chile ist es nur eine Tagesreise nach Arica, aber diese führt durch die herrliche Hochebene Boliviens und dann vorbei an 6000 Meter hohen Bergen.
Leider stand unsere Reise durch Bolivien unter keinen günstigen Stern. Das Wetter und so auch die Pisten waren uns nicht wohl gesonnen. Auch finanziell waren grössere Löcher in der Reisekasse zu beklagen. Aber was wir gesehen haben, hat uns sehr gefallen und die Menschen sind super nett trotz ihres bescheidenen Lebens. Nun wollen wir versuchen, von San Pedro de Atacama aus noch mal nach Bolivien zu fahren, um wenigstens die Laguna Verde zu sehen. Diese soll einmalig schön sein.
Irgendwann kommen wir wieder, um dann mit unseren Bikes durchs Altiplano und durch die Yungas zu fahren.
Bis dahin Chau!
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