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Von San
Francisco nach Mexiko |
In Mexiko - Der Norden |
In Mexico - Der
Süden |
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(Tini uns
Lars) |
Viva Mexico |
Mexiko - ja, wir hatten
es geschafft, hierher zu kommen. Der Grenzübertritt war zwar etwas konfus,
aber lief reibungslos über die Bühne. Es war nur merkwürdig,
dass wir ohne Kontrolle hätten einreisen können. Auf die Frage, wo
wir unseren Einreisestempel bekämen, kam die Frage, wohin wir denn fahren
wollten. Und auf unsere Antwort gab es ein "Aha- so weit?" Kein Wunder. Die
meisten Amis, die hier die Grenze überqueren, wollen nur einen Tag
bleiben, um günstig zu essen oder einzukaufen. Sie benötigen keinen
Einreisestempel oder ähnliches, wenn sie nicht weiter als 120 km ins Land
hinein wollen. Nachdem wir einige Papierchen ausgefüllt hatten und
reichlich Geld losgeworden waren, erhielten wir den Einreisestempel und die
Moppeds ihr "Permiso". Wir starteten in Richtung Süden, um zu schauen, was
die Baja California, wichtigstes Reiseziel für die Amis in Mexiko, so zu
bieten hat. |
Baja
California |
top |
Unser erster Eindruck
war mehr als ernüchternd. So hatten wir uns dieses Land nicht vorgestellt.
Es wirkte wie ein riesiger Slum auf uns. Viele mittellose Menschen, kaum
richtige Strassen und Müll, Müll sowie Müll. Ja, er war
überall. Soll das Mexiko sein? Der Norden der Baja oder generell Mexikos
ist in unseren Augen eigentlich nur der Vorhof zum erhofften Glück in der
USA. Wir gaben Gas, in der Hoffnung: Irgendwo muss das eigentliche Mexiko
kommen. Aber wir mussten schon einige 100 km fahren, bis sich das Bild
änderte. So fanden wir in den Wüsten entlang der MEX1, einzige Route
entlang der Baja, nette Leute, wo wir unser Zelt aufschlagen durften, und die
Landschaft beeindruckte mit riesigen Kakteen. Noch ein paar Kilometer
südlicher fanden wir dann das, wovon wir schon in Alaska gesprochen und
geträumt hatten. Palmenhütten, herrliche Sandstrände und
hübsche Dörfer. Und so gönnten wir uns etwas Strandurlaub. |
Playa de Santispaque
(Mulege) |
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Wobei die Strände
am Golf von Kalifornien kaum Wellen, dafür aber "Badewannenwasser" hatten,
jedoch die Pazifikstrände nur für Surfer ein Genuss sind. Einige mal
versuchten wir, mit diesen schon recht grossen Wellen zu kämpfen, aber
mussten eingestehen, dass sie stärker sind als wir. Unsere Hoffnung, hier
billiger reisen zu können, mussten wir leider begraben. Einerseits war
"wildcampen" fast unmöglich, und die Baja-Strände sind fest in
Ami-Hand, welches sich in den Preisen niederschlägt. Ein anderer
Kostenfaktor war das Bierchen am Abend. Denn Bierbrauen, das können die
Mexikaner wirklich gut. Daran sollten sich US-Brauereien mal ein Beispiel
nehmen. Leider konnte dies Rene nicht mehr erleben, obwohl auch er sich darauf
riesig gefreut hatte. |
Abendstimmung-Strand bei Todos
Santos |
Kampf gegen die Wellen
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Nach ca. 2 Wochen verliessen
wir die Baja in Richtung "Interior". Lustigerweise wurden wir im Fährhafen
von La Paz mehr kontrolliert als an der Grenze. Das soll nun einer verstehen.
Von La Paz fuhren wir 19 Stunden nach Mazatlan. Leider sahen wir keine Wale,
die es oft in den Golf von Kalifornien treibt. Aber dafür begleiteten uns
Delphine ein Stück des Weges. Die Fährfahrt war ganz angenehm, auch
wenn viel Schlafen nicht möglich war. Entweder Schlafsessel oder harte
Bänke auf Deck standen zur Auswahl. Jedoch ein paar Stündchen konnten
wir schon die Augen zumachen. |
Fähre La
Paz-Mazathlan |
Mazatlan -
Zacatecas - Guanajuato |
top |
In Mazatlan verweilten wir nur 2
Stunden. Nach ein paar Erledigungen fuhren wir gleich weiter in Richtung
Durango. Zuerst führte uns die Strasse durch dichte Wälder - es war
schon richtiger Dschungel. Was für ein Labsal für die Augen, nach so
viel Wüste wieder mal etwas Grün zu sehen. In einem kleinen
Dörfchen, wo wir eigentlich nur Kaffee trinken wollten, blieben wir dann
doch für die Nacht. Alle hingen wohl noch zu sehr in den Seilen wegen der
Fährfahrt. Ausserdem konnten wir mal wieder unser Zelt für "nada"
aufschlagen. |
Selva (Urwald) Weg
Mazathlan-Durango |
Den nächsten Tag,
gut ausgeschlafen, folgten wir der Strasse in luftige Höhen. Bis zu 3000 m
Höhe erreichten wir über unzählige Kurven und Serpentinen. An
einer Stelle fährt man direkt auf einem Bergkamm entlang, rechts und links
nur schier endlose Abgründe. Nicht umsonst heisst diese Stelle "Espinoza
del Diablo" - Rückrad des Teufels. Teuflisch aufpassen muss man auch auf
die anderen Verkehrsteilnehmer. Gerade LKW's brauchen schon mal die ganze
Strasse, um die engen Kurven zu schaffen. Nach einer Nacht, wo wir froh waren,
Schlafsäcke zu besitzen, ging es nach Durango. Die Stadt war die erste
richtige Kolonialstadt und sollte nicht die letzte sein. Für Tini und mich
stand auch der erste Marktbesuch in Lateinamerika auf dem Programm. Ines und
Joerg hatten schon Erfahrungen auf früheren Reisen gesammelt. Die
Märkte sind schon einmalig. Überall kleine Stände mit Obst,
Gemüse und Fleisch Und jede Menge Kram, den man gebrauchen kann oder auch
nicht. Auch gibt es dort kleine Essbuden mit wahnsinnig leckeren mexikanischen
Gerichten zu kleinen Preisen. So konnten auch wir nicht widerstehen, obwohl
fast jeder Reiseführer davon abrät, auf Märkten zu essen. Gut
bekommen ist es uns auf jeden Fall. |
Unserer weitere Weg nach Zacatecas
führte uns erst einmal zur "Sierra de los Organos". Dieses Gebiet ist
heute ein NP und war früher bevorzugter Drehort von Western - und
Countryfilmen. Auch John Wayne ist dort schon rumgehoppelt. Die Basaltfelsen
sehen wie überdimensionale Orgelpfeifen aus und machen diesen Platz schon
zu etwas besonderem. |
Sierra de los organos |
Rettung eines Hundebaby`s
vor hungrigen Coyoten |
Ausser vielen
Kühen und Coyoten gab es auch einen kleinen Hund, welcher wahrscheinlich
ausgesetzt wurde. Dieser war völlig verängstigt und hatte im Vorzelt
von Jörg und Ines Zuflucht gesucht. Jetzt stand natürlich die Frage,
wohin mit dem Hündchen. Mitnehmen war leider nur schwer möglich, ind
so gaben wir den Hund zwei Chicos, die "Parkwächter" waren. Wir hoffen
stark, dass sie sich um den kleinen kümmern. |
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Nun ging es auf dem kürzesten
Weg nach Zacatecas. Hier stand nun, zum aller ersten mal auf dieser Reise, eine
Hotelsuche auf dem Plan, denn es gab keinen Zeltplatz. Nach reichlich 2 Stunden
fand Jörg dann ein Hostal in der Innenstadt mit herrlicher Dachterrasse
und phantastischem Blick über die Altstadt. Die Unterkunft hatte nur einen
Haken. Wohin mit den Moppeds? Nach vergeblichen Verhandlungen mit
Parkplatzbesitzern, uns einen Sonderpreis zu machen (2 Moppeds - 1 Auto,
versuchte es Jörg bei einem kleinen Laden neben dem Hostal. Wir durften
die Maschinen über Nacht in seinen Laden stellen. Welch ein Glück!
Auch die Tage , die ungeplant folgten, waren sie gut verschlossen.
Blick auf Zacatecas |
Lars auf dem Dach (nicht
Karlson) Zacatecas selbst ist eine herrliche Stadt mit vielen alten ,
guterhaltenen Häusern und vielen engen Kopfsteinpflasterstrassen. |
Am zweiten Tag, der
geplante Abreisetag, kämpften wir uns dann auf die La Buffa - eine Festung
hoch über der Stadt. Von dort genossen wir den Ausblick über das
Häusermeer und unsere Lust weiterzufahren, sank gegen Null. Auch, weil in
der Stadt viel los war. So gab es die jährlich stattfindende Feria, ein
Volksfest mit vielen Discos, Stierkämpfen, Verkaufsständen und
Rodeos. Das ganze Spektakel dauerte 14 Tage. Ein weiterer Grund war der 16.
September. Dies ist der Nationalfeiertag Mexikos und am Vorabend gibt es 23 Uhr
den traditionellen "Grito" (Ausruf) "Viva Mexiko!" Zurück im Hostal
wollten wir unser Zimmer bis zum 19. September buchen, denn am 18. 9. gab es
noch meinen Geburtstag zu feiern. Leider mussten wir erfahren, dass das Hostal
schon um den 16.9. voll ausgebucht war. Jedoch kam Ernesto jr. eine glorreiche
Idee. Er sagte, wenn wir wollten, könnten wir auf dem Dach unser Zelt
aufschlagen. Wir zögerten nicht lange und bezogen unser Quartier mit
phantastischem Ausblick. |
Ja, und so kam es, wie es kommen
musste - viele Parties, viele neue Freunde und Bekannte sowie viele tolle
Erlebnisse um und in Zacatecas. Am 15.9. gab es anlässlich des
Nationalfeiertages eine grosse Fiesta im Hostal, welche durch zwei grosse
Feuerwerke gekrönt wurde. Auch wir hatten uns mit den Farben Mexikos in
Form von Mützen, Ansteckern etc. geschmückt und uns ins Gewühle
auf dem Rathausplatz gestürzt, wo der Traditionelle "Grito" ausgerufen
wurde. Die Nacht, die für mich aufregender und anstrengender als Silvester
in Deutschland war, endete erst gegen 5.30 Uhr. Am 16.9. war dann der grosse
Stierkampf angesagt. Jedoch nicht für mich, da ich gegen Abend erst so
richtig wieder fit war. So gingen Tini, Joerg und Ines allein zu den Stieren.
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Nationalfeiertag in Z. |
(Tini) |
top |
Auch wenn es für mich das erste
Mal war, solch ein Spektakel zu erleben, Hatte ich schon gewisse Vorstellungen,
wie es bei einem Stierkampf zugeht. Und diese haben sich auch bewahrheitet.
Tosende Menschenmassen in der Arena. Acht Stiere, die für die Erheiterung
dieser Leute qualvoll sterben mussten, denn den einzigen und tödlichen
Stoss am Schluss des Kampfes zwischen Mensch und Tier hatte keiner der Toreros
hinbekommen. Zwischen Jubel, Enttäuschung, Applaus und Wut des Publikums
kletterten immer wieder Eis-, Getränke-, Snackverkäufer, um die
Gemüter wieder zu beruhigen. Und in mir kam immer mehr ein unwohles
Gefühl auf. Mit jedem Tropfen weiteren Blutes, der im Sand versickerte.
Ist eigentlich schon ganz schön grass, zu was Vergnügungen sich die
Menschheit hinreissen lässt, und das nicht erst seit den letzten
Jahrhunderten. |
Stierkampf Für
mich war dies auf jeden Fall der erste und auch der letzte Stierkampf. So
konnte bei mir auch nicht mehr so richtig die Lust aufkommen, im Getümmel
der Feria in Feierstimmung zu verfallen, obwohl da mächtig was los
war. |
Am nächsten Tag stand dann
etwas Kultur auf dem Programm. Wir besichtigten unsere erste
präkolumbianische Ruinenstätte, und es sollte nicht die letzte sein.
Wir fuhren mit den Bus nach Chicomostoc, eine kleine Ruinenstadt, welche schon
lange vor den Spaniern verlassen wurde. Sie ist herrlich an und auf einem Berg
gelegen, Welcher eine grosse Hochebene überblickt. Schon toll, was hier so
zwischen 200 v. Chr. Und 800 n. Chr. Gebaut wurde. Nach einem ruhigen Abend
folgte dann die nächste Feierlichkeit - mein Geburtstag. Wir verbrachten
einen ruhigen Tag mit einem gemütlichen Frühstück, dem Abholen
der Geburtstagsmails und einer kleinen, aber gelungenen Feier am Abend. Am
20.09., einen Tag später als geplant, sollte es nun weitergehen und prompt
folgte die nächste Einladung, diesmal zur Geburtstagsfeier von Ernesto
sen. nach Jerez, in der Nähe von Zacatecas. Kurz entschlossen fuhren wir
dort hin und sollten Jerez (15000 Einwohner) erst eine Woche später
verlassen. Gründe dafür waren eine supernette Gastfamilie, ein
missglückter und halbherziger Starversuch, und dass Tini gesundheitlich
nicht voll auf dem Damm war. Die Geburtstagsparty war schon etwas besonderes.
So kamen viele Freunde und Bekannte, und für 2,5 Stunden spielten
Musikanten typisch mexikanische Musik. Wir mussten viel tanzen, obwohl diese
Musik nicht gerade nach unserem Geschmack war. Aber trotzdem hatten wir eine
Menge Spass. |
Geburtstag von Ernesto - Tanz in
Jerez
dto. |
Die nächsten Tage
verbrachten wir mit Herumhängen, Biertrinken und Erzählen, wobei ich
sogut wie nichts dazu beitragen konnte. Spanisch ist nicht so mein Fall. An
einem Abend ging es dann nochmal zur Feria nach Zacatecas. Eigentlich wollten
wir uns ein Rodeo anschauen, aber der Eintritt war einfach zu hoch. So ging es
in eine Disco, die teilweise einer Aerobic-Stunde gleichkam. Auch unser zweiter
Versuch Zacatecas/Jerez zu verlassen ging in die Hose, dabei lockte uns die
Strasse schon ungemein. Ein Reifenwechsel an meiner Twin stand noch auf dem
Plan. Den Reifen hatten Joerg und Ines aus Guadalajara besorgt, was zwei Tage
in Anspruch nahm. Sie hatten sich allein auf den Weg gemacht. Tini fühlte
sich noch nicht "reisetauglich". Jedoch entwickelte sich der Reifenwechsel zu
einer mittleren Katastrophe, da wir den schon etwas mürben Schlauch
jedesmal mit dem Stemmeisen beschädigten und nach drei missglückten
Versuchen so an die 15 Löcher im Schlauch hatten. Also ging's zu einer
"Llantaria". Kompetente Fachkräfte flickten den Schlauch, montierten den
Reifen. Das ganze kostete umgerechnet 5 Mark. |
Wir brauchten zwei Tage,
um über Leon, wo wir noch eine Nacht auf Einladung verbrachten, nach
Guanajuato zu kommen. Auch diese Stadt hielt uns für eine Woche fest. Auf
dem Weg hach Leon passierte dann das, was passieren musste. Eine der
unzähligen Flickstellen gab auf, und wir schlingerten über die
Schotterpiste eines Baustellenbereiches. Joerg und Ines hatten dies nicht
mitbekommen, da zwischen uns ein paar Autos waren. Ich bockte das Mopped
zusammen mit Tini mühsam auf und begann, den Mantel freizulegen. Neben uns
hielten nette Polizisten, die uns fragten, ob wir Hilfe bräuchten. Wir
baten sie nur, Joerg und Ines Bescheid zu sagen, da Joerg noch einen
Ersatzschlauch hatte. Den Schlauch wechselten wir in Recordzeit, und dies in
einem wahren Kieselregen, welcher von den vorbeirasenden Autos verursacht
wurde. Nach einer 3/4 Stunde konnte es dann nach Leon weitergehen. So ein
Gefühl, wenn der Reifen plötzlich platt geht, will ich nicht noch
einmal haben. Guanajuato ist genauso wie Zacatecas eine herrliche Stadt mit
unzähligen Bauten aus der Zeit der Spanier und einem Wirrwarr von
unterirdischen Tunneln. Die erste Nacht verbrachten wir im Hotel und
versuchten, unsere Bekanntschaft aus Zacatecas ausfindig zu machen. Am
nächsten Tag trafen wir dann Gustavo. |
Er hatte ein herrliches Haus und
sogar eine kleine Gästewohnung. Dort verbrachten wir die nächsten
Tage. Wir schauten uns die Stadt an und tauchten ein bisschen in das
jugendliche Leben der alten Stadt ein. Ines hatte sich um ihr Praktikum
gekümmert, welches im Januar beginnen wird. Auf Grund des Praktikums und
den daraus entstandenen unterschiedlichen Reisvorstellungen, trafen ich und
Tini die schwere Entscheidung, ab Guanajato alleine weiter Richtung
Südamerika zu reisen. Die mögliche Reisedauer wurde durch unsere
Finanzen doch stärker eingeschränkt, als gedacht. Und Ines und Joerg
wollten Mexiko und Central Amerika mehr Zeit widmen als wir. So folgte nach
einer schönen Woche bei Gustavo nicht nur der Abschied von Guanajato,
sondern leider auch von Joerg und Ines. Wir machten uns danach auf den Weg
Richtung Teotihuacan und weiter gen Süden. |
Gustavos Häuschen |
top |
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