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In Bolivien |
Chile - Der Norden |
Von Santiago nach
Puerto Montt |
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Dieser Reiseabschnitt
war geprägt von plötzlichen Gegensätzen, Stränden,
hohen Bergen und Geysiren, einem wiedersehen mit
Bolivien und der endlosen Ruta
5. |
Kulturschock |
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Nun lag
also das über 4000 km lange Chile vor uns. Ein Land der Gegensätze
und Extreme, wie wir selber erfahren sollten. Unsere ersten Kilometer
führten uns wieder durch die uns liebgewordenen Anden. Aber wieder bei
dichtem Nebel und diesmal sogar mit Schnee auf der Straße. Auf über
4000 Meter kann dies halt auch im Sommer passieren. Die Piste windete sich
hinunter nach Arica, welches herrlich am Pazifik gelegen ist. Rund um die
nördlichste Stadt Chiles herrscht eigentlich Wüste vor, jedoch immer
wieder durch kleine Oasen und Flusstäler unterbrochen. Die Einfahrt nach
Arica wurde zum kleinen bis mittelgroßen Kulturschock. Plötzlich war
nichts mehr zu sehen von Indigenas, Straßenmärkten oder dem
einfachen, fast ländlichen Leben in Peru oder Bolivien. Wir hätten
auch irgendwo in Südeuropa oder Nordamerika sein können. Andererseits
war es mal wieder eine willkommene Abwechslung für die Augen, und es
machte einen sehr vertrauten Eindruck auf uns. Seine Herkunft kann man halt
nicht leugnen. Leider waren die Preise auch auf europäischem Niveau, was
wir bei der Hotelsuche schnell feststellten. Wir hatten uns in einem kleinen,
neu gebauten Hostal einquartiert. Dies war unser zu Hause für die
nächsten Nächte. Die folgenden Tage gingen wir unseren üblichen
Aktivitäten nach. E-Mails schreiben, Einkaufen, Bummeln und
Strandspaziergänge. Nach 3 Nächten starteten wir zum Atacama-
Abenteuer. |
Von Arica nach San Pedro de Atacama |
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Die ersten
Kilometer führten uns nach Iquique durch fast unbewohntes Gebiet. Hier
fiel uns das erste Mal auf, dass die Chilenen mitten im Nirgendwo an
Bahnübergängen anhalten, und man das Gefühl hat, sie wollten
parken. Stopschild schön und gut, aber dies fanden wir nun doch
übertrieben. Später sollten wir erfahren, warum. In Iquique
verweilten wir nur für einen Tankstop und begaben uns auf Schlafplatzsuche
entlang der Pazifikküste. Endlich wieder Zelten. Gleich unser erster Abend
seit langem unter freiem Himmel wurde mit beeindruckender Küste und
phantastischem Sonnenuntergang belohnt. Die Küste ist hier ein schmaler
Streifen, hinter dem steile Berge aufragen. Wir waren auch sehr davon angetan,
dass das wilde Zelten für die Chilenen ganz normal ist. Das
bestärkte uns in der Hoffnung, ein bisschen sparsamer Reisen zu
können, als der erste Eindruck der Preise vermuten ließ. |
Nachtlager am
Pazifik |
Sonnenuntergang
am Meer |
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Aber Strandromantik hin oder her, uns zog es wieder gen
Anden, zuerst in die Nähe der großen Gipfel nach Calama. Dies ist
eine moderne Bergbaustadt, in deren Umfeld sich riesige Kupferminen befinden.
Wir füllten hier unsere Vorräte auf und bereiteten uns auf unser
El Tatio -Abenteuer vor. El Tatio ist ein Geysirfeld in
der Nähe der bolivianischen Grenze auf knapp 4000Meter. Nach dem wir die
letzten 1000km auf Teerstraßen gefahren waren, hieß es nun wieder
Schotterpisten zu bezwingen. Dies war zumindest am Anfang ein großartiges
Gefühl. Es ging in zügiger Fahrt durch Steinwüsten und dann
hinauf in die kahle, erhabene Bergwelt. Die Piste wurde auf den letzten
Kilometern immer schlechter und an zügiges Fahren war nicht mehr zu
denken. Bis jetzt kannten wir Waschbrett-Pisten nur vom
Hörensagen oder in sehr abgeschwächter Form. Hier waren die Rillen so
tief und ausgeprägt, dass die Fahrt einem Rodeo-Ritt glich. Auch der
Versuch, durch Tempo das Holpern zu vermindern, wahr ein aussichtsloses
Unterfangen und endete beinahe mit einem Sturz. So hüpften wir mit 20 bis
30km zu unserem Tagesziel. Die Landschaft entschädigte uns für das
Geholper vollends. Und das Beste: wir waren ganz alleine hier, zumindest abends
und die Nacht über. Die Touristen wurden erst am nächsten Morgen
geliefert und waren nach 3 Stunden wieder verschwunden. Wir
genossen die Ruhe und die stille Schönheit der Natur. Diese Einsamkeit und
Stille ist für einen Mitteleuropäer nur schwer vorstellbar und
faszinierend zu gleich. Nach dem wir unsere Ausrüstung wieder verstaut
hatten, verließen auch wir diesen herrlichen Ort und begaben uns ins
Touristenmekka San Pedro de Atacama. Auf dem Weg dorthin wurden nochmal Mensch
und Maschine auf eine harte Probe gestellt. Das Waschbrett auf den Pisten wurde
teilweise noch extremer als am Vortag, und so brauchten wir für 90km knapp
4 Stunden. Unsere Kleine hatte uns schon richtig leid getan. Aber wenigstens
bot die Strecke herrliche Aussichten auf Vulkane, Schneeriesen, Wüsten und
Salzseen. |
Irgendow im
Niemandsland |
Zeltem beim "El Tatio" |
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San Pedro |
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In San
Pedro ließen wir uns für 2 Nächte nieder. Unser Zelt schlugen
wir auf einem netten Campingplatz mit dazugehörigem Hostal auf. Wir
erkundeten nun das Dorf, denn mehr ist San Perdo nicht. Ein paar Kneipen, Tante
Emma Läden und einige Möglichkeiten, per e-mail Kontakt zur
Außenwelt herzustellen. Gut, dass dies möglich war, denn so war ein
erneutes Treffen mit Chris Bright nur eine Frage der Zeit. Am Abend fuhren wir
ins Valle de Luna. Jedoch war diese Reise nicht vom Glück verfolgt.
Einerseits waren dunkle Wolken am Himmel und wir konnten die berühmten
Sonnenuntergänge hier nicht bewundern, andererseits hatte auch die kleine
keine Lust mehr zu fahren. Zu erst wollte sie nach einem Fotostop nicht mehr
starten, um dann später während der Fahrt endgültig auszugehen.
Davor hatte der Tripmaster in Rekordtempo Kilometer gezählt. Die Ursache
war schnell gefunden. Durch das Gerüttel der letzten Tage hatte sich das
Massekabel an der Batterie gelöst. Glücklich zurück im Ort
trafen wir Chris. Er kam gerade von unserem Zelltplatz, wo er eine Nachricht
hinterlassen hatte. So war ein gemeinsamer Weinabend unausweichlich. Dabei
planten wir die nächsten Tage und beschlossen, noch mal nach Bolivien zu
fahren, um die Laguna Verde zu besichtigen |
Kirche in San Pedro |
Im "Valle de Luna" |
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Noch mal kurz Bolivien |
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Am
nächsten Tag, die Einkäufe waren gemacht, ging es los. Von San Pedro
an stieg die Straße stetig an und kurz vor der Grenze waren wir auf
über 4500 Meter und ergötzten uns an der Schönheit der
schneebedeckten Bergriesen.
An der Grenze Chile -
Bolivien |
Pause an der Laguna Blanca |
Allein dafür hatte sich die Ausfahrt
gelohnt. Nachdem wir die Grenze passiert und unsere Nationalparkgebühr
bezahlt hatten, standen wir kurze Zeit später an der Laguna Blanca.
Fantastisch klares Wasser in dem sich die Berge spiegelten und unzählige
Flamingos standen, machten die Faszination dieses Sees aus. Am Ufer spielten
Kinder Fußball. Für uns völlig unvorstellbar, da wir unsere
körperlichen Anstrengungen auf ein Minimum reduzieren mussten. Auch hier
waren wir auf deutlich über 4000 Meter. Nach einer kurzen Rast fuhren wir
die paar Meter zur Laguna Verde welche sich in direkter Nähe befindet
Diese Lagune ist atemberaubend schön. Schneebedeckter Fels im Hintergrund
und davor eine Wasserfläche; welche nicht türkisfarbener sein
könnte. Dieser See stellt selbst die Bergseen in den Rockys in den
Schatten. Und das Beste ist, man hat die Natur fast für sich alleine,
keine Touristenscharen und Souvenirstände.
Laguna Verde |
Unser Nachtlager an der Laguna
Blanca |
Wir hatten erfahren, dass es an der Laguna
Blanca eine Termalquelle geben soll. In über 4000 Meter Höhe muss es
ein riesiger Spaß sein ein warmes bat zu nehm. Gesagt, getan. Wir fanden
sie und waren begeistert, sogar einen gemauerten Windschutz gab es . Nach etwas
Mühen und dem Wiederaufheben meines Motorrades, standen die Moppeds direkt
neben der Quelle und wir richteten uns häuslich ein, denn wir wollten die
Nacht ebenfalls dort verbringen. Trotz eisiger Winde und Nieselregen hatten wir
eine ruhige und warme Nacht. Das warme Wasser und der gemauerte Windschutz
sorgten für bestes Ausruhklima. Am nächsten morgen noch mal in die
Badewanne und dann hieß es, langsam fertig machen. Nun
mussten wir unsere Quelle doch mit ein paar Touristen teilen,
welche von Uyuni mit dem Cheep gekommen waren. Nach dem der Trubel
wieder vorbei war, machten wir uns auch langsam wieder ans Fahren. Aus unserer
Idee, wenigsten die Laguna Blanca zu umrunden, wurde auch nichts. Einfach
teilweise zu viel Schlamm, und so fuhren wir den gleichen Weg zurück nach
San Pedro de Atacama. Dort fassten wir noch mal Benzin und schon zog es uns
weiter gen Süden. |
Beinahe fast 1500km Langeweile |
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Schon
wenige Kilometer hinter San Pedro wollte die Kleine jedoch nicht mehr so
richtig. Plötzlich stotterte sie und war aus. Was ist denn nun los, dachte
ich. Der Tank war voll, schließlich hatte ich gerade 40 Liter Sprit
getankt. Mein erster Gedanke galt der Benzinpumpe. Jedoch schien diese zu
funktionieren. Also befestigte ich die Benzinschläuche wieder, und siehe
da, das Motorrad lief wieder. Auf dem weiteren Weg Richtung Santiago
wiederholte sich dies noch 3 Mal während der ersten 600km und machte sich
dann nicht mehr bemerkbar. Nach Santiago fuhren wir im Eiltempo, aber es gab ja
auch nichts zu sehen. 3 Tage später ereichten wir dann Santiago de Chile
und quartierten uns im Hostal S.C.C. Habitat ein. Allerdings war es nicht
einfach, die Adresse zu finden, und so brauchten wir satte 3 Stunden, bis wir
endlich die Moppeds abstellen konnten. |
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