PANAMERICANA
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NEWS
Feb 2004:
Neue Berichte "Ushuaia- Bariloche" "Der lange Weg nach Hause" "Das Ende" eingefügt.
(mit Fotos)

Ankunft, Kanada und Alaska
Von Fairbanks nach Calgary
Von Calgary nach San Francisco

 

 

 

Fairbanks - Zeltplatz

Fairbanks - Tini auf dem Zeltplatz

In Fairbanks, unserem eigentlichen Startpunkt, verweilten wir noch ein paar Tage zusammen mit Tilo und Kerstin, welche wir kurz vor dem Denali National Park (NP) getroffen hatten. Aus Hamburg stammend, haben sich die beiden auch auf die grosse Reise mit den Motorrädern gemacht.

Von Fairbanks aus haben wir, nun zu siebt, spontan eine Spritztour zum Arctic Circle auf dem Dalton Highway (Hwy) unternommen. Diese Tour hatte es in sich. 600 km in 2 Tagen und davon waren ca. 400 km Schotterpiste, auf welcher wir immer wieder in riesigen Staubwolken von LKWs standen, die auf der Strasse gute 100 km/h unterwegs sind und auf kleine Moppedfahrer so gut wie keine Rücksicht nehmen. Warum auch. Sie müssen irgendwie von A nach B, und haben dafür nicht so viel wie wir.

 

Auf dem Weg zum Arctic Circle

Auf dem Weg zum Arctic Circle

 

Endgültiger Versuch Fairbanks zu verlassen

Endgültiger Versuch Fairbanks zu verlassen

 

Am Arctic Circle hätten wir, wie schon die letzten Tage, eine herrliche Mitternachtssonne geniessen können. Leider haben uns das die Millionen von Mücken vermasselt. So dinierten wir zu siebt in einem Zelt und haben auch den Abend so verbracht.

Nach diesem Abenteuer waren wir in Richtung Süden aufgebrochen. Fairbanks verliessen wir jedoch erst abends, da Tilo's BMW (eine ältere GS) nicht so richtig rund laufen wollte.

In Delta Junction, dem eigentlichen Endpunkt der Panamericana, verweilten wir etwas länger mit unseren Moppeds. Ein paar Erinnerungsfotos müssen sein. In Tok mussten wir leider erfahren, dass der "Top of the World" Hwy wegen weggespülter Strassenabschnitte gesperrt war. So konnten wir leider nicht durch Dawson City fahren und kamen ein zweites mal nach Whitehorse. Hier verbrachten wir wieder einige Tage und feierten "Midsummernight" mit einigen Bieren.

 

 

Ende der Panamericana

Eigentlicher Beginn der Panamerica-Reise, aber am Endpunkt des Alaska Hwy

Abstecher auf Canol Road - Quiet Lake

Abstecher auf Canol Road - Quiet Lake

Canol Road

Canol Road - Keine Menschenseele für mehrere hundert Kilometer

Quiet Lake

Campbell Hwy kurz vor Watson Lake

Den nächsten Streckenabschnitt gingen wir getrennte Wege über Watson Lake nach Liard HotSprings. René ist schon allein vorgefahren und hat seiner Angelleidenschaft gefrönt. Ines, Kerstin und Tilo sind genau wie René über den Alaska Hwy zum Treffpunkt gefahren. Jörg, Lars und Tini sind kurz hinter Whitehorse auf die Canol Road abgebogen, um über RossRiver und den Campbell Hwy nach Watson Lake zu gelangen. Die Canol Road ist eine schmale Schotterstrasse, welche auf vielen Abschnitten mit einem breiten Wanderweg vergleichbar ist. Sie ist vom Alaska Hwy bis Ross River 230 Km lang und es gibt nur Natur, Natur und nochmals Natur. Auf der gesamten Strecke kamen uns 5 Fahrzeuge entgegen. Eine offizielle Campingmöglichkeit gibt es am Quiet Lake, wo wir auch gezeltet haben, mit herrlichem Blick auf den See.

Später haben wir auf unsere Strecke auch noch andere schöne Plätze gefunden. Ross River ist nur ein kleiner Ort mitten im Nichts (ca. 400 km bis Watson Lake). Von dort geht die Carol Road weiter nordwärts bis zu den Northwest Terretorries und geht dann in einen Trampelpfad über.

Schöne Aussicht

Einfach eine schöne Aussicht

 

Von Ross River ging es weiter auf dem Campbell Hwy nach Watson Lake. Manchmal sind wir fast geflogen. Ab 100-120 km/h wird das Motorradfahren auf fester Schotterpiste erst richtig schön. In Watson Lake mussten wir natürlich den berühmten Sign Forest besuchen. Mehr als 42'000 Schilder aus aller Welt sind dort angebracht. Wir hatten bei unserer Vorbereitung natürlich vergessen, auch ein Schild von Ilmenau mitzunehmen und konnten uns so nicht verewigen.

Die Strecke von Watson Lake nach Liard Hot Springs war einer der schönsten Abschnitte des Alaska Hwy, und der bärenreichste (auf 5 km 5 Bären). Ein brauner auf der linken, ein schwarzer auf der rechten Seite, und wir mittendrin.

 

Alaska Highway

Beginn des Alaska Highway

 

Bären? Bären!

Bären? Bären!

 

Die Liard Hot Springs kann man empfehlen, da sie sehr naturbelassen sind. Noch ein wesentlicher Vorteil: kein Eintritt. Hier trennten wir uns ersteinmal von Kerstin und Tilo. Auf Grund unseres Reiseverlaufes würden wir sie bestimmt in südlichen Gefilden wiedersehen. Der weitere Weg führte uns über Fort Nelson nach Fort St. John, wo wir eigentlich nur ein paar Erledigungen machen wollten.

Fort St. John sollten wir aber erst nach 1.5 Wochen wieder verlassen, da uns Karl an der Touri-Info aufgelesen hatte. Nach der Frage nach dem nächtlichen verbleib lud er uns auf seine Farm ein. Er kaufte auch gleich noch ein paar Leckerbissen für ein B.B.Q. So verbrachten wir einen wunderschönen Abend mit mehr als ausreichend Essen. Im Laufe des Abends wurde viel überlegt, was man in Kanada noch erleben und anschauen kann, und so kam die Idee, mit Karl Kanu zu fahren.

Karl hat uns in sein Haus aufgenommen, als wären wir seine eigenen Kinder ("Daddy is home!"). Aus dem Kanufahren wurde jedoch wegen schlechten Wetters leider nichts. Dafür haben unsere helfenden Hände sein Häuschen ein wenig auf Vordermann gebracht. Eine Hand wäscht eben die andere. Jedoch ist auch so eine Zeit irgendwann vorbei, und unser Reisefieber trieb uns weiter. So haben wir schweren Herzens wieder Abschied nehmen müssen.

Scheune bauen bei Karl-Heinz
Besuch bei den Männern, die fleissig versuchen, eine Scheune zu bauen.
Unter der Leitung von "Daddy" Karl-Heinz

Jörg Ciao Karl. War'n dufte 12 Tage. So'n verrückten Kerl hab ich lange nicht mehr gesehen. Seiner Meinung nach lebt Elvis noch, und wenn einer Willi Brand imitieren kann, dann er. Beneidenswert, mit 50 Jahren, noch so viel Lebensfreude.

Weiter ging unsere Reise in die Wohl meistbekannten NParks, Jasper und Banff. Dort erwarteten uns bilderbuchhafte Bergformationen (ähnlich den Schweizer Alpen), türkisfarbene Seen und - Dank der Jahreszeit - mit Wildblumen überfüllte Wiesen.

 

Hot Springs

Jasper N.P. bei Pocahontas (Rene

In den Parks kann man über Hiking, Trekking, Kanu- und Kajakfahren sowie Rafting alles machen. Da die Interessen eines jeden verschieden waren, haben sich unsere Wege ersteinmal getrennt. Diesen Aspekt bei einer Gruppenreise oder Reise in einer Gruppe sollte man sich immer auch offen halten, da sonst vieles sehr schnell zum Zwang werden kann. Einen Treffpunkt haben wir uns natürlich - Dank Internet - wieder ausmachen können.

Pyrmyd Mountain

Pyramid Mountain (Jasper N.P.)

Tini und Lars Wir haben natürlich ersteinmal einige touristische Highlights abgeklappert, wie zum Beispiel die Athabasca Falls, die Sunwapta Falls.

Medicin Lake

Medicin Lake (Jasper)

 

Pyrmyd Mountain

Pyramid Mountain (Jasper N.P.)

Columbia Icefield

Ausläufer des Columbia Icefielfd

Deswegen war es für uns auch angenehmer, von den Hauptwegen und Hauptwanderwegen abzuschweifen und den Menschenmassen zu entrinnen. Im Banff NP haben wir einige kleinere Wanderungen unternommen. Eine führte uns zum Saskatchewan Glacier. Atemberaubend, vor so viel Eismassen zu stehen. Im Yoho NP unternahmen wir ebenfalls einen längeren Spaziergang zum Emerald Basin beim Emerald Lake. Auch die Takkakaw Falls, mit die grössten von Kanada, sind ein MUSS. Der Yoho NP ist für uns persönlich am angenehmsten gewesen. Nicht mehr so viele Leute und auch preisgünstiger. Nach gut einer Woche waren wir jedoch der Berge und Seen müde. Und so machten wir uns auf in das Grossstadt-Flair von Calgary. Eine angenehme und auch sehr multikulturelle Stadt. Drei Tage gingen wir in dem Gewimmel unter.

Ines, Joerg und Rene 35 Can$ zahlt man und kann sich ein Jahr in den 12 NP im Westen Kanadas austoben. Ines, Rene und ich taten dies im Jasper und Bauft NP. ca. 2 Wochen. Eine Zeit, die es in sich hatte. Am Mount Edith Cavell entgingen wir nur knapp einer Gletscherlavine. Völlig bekloppt! Wir kletterten ohne Plan am Berg, um gute Fotos zu schiessen. Ein Tag später, wir kamen gerade vom Mount Whistler (2466m), teilte uns der Typ vom Park Gate die Evakuierung von unserem Campground (Waldbrand) mit.

Alles wurde in Sicherheit gebracht. Unsere Sachen fanden wir in einer Turnhalle in Jasper wieder. Dort verbrachten wir auch die Nacht. Die nächsten Tage gestalteten sich etwas ruhiger. Mit Iris und Olaf (Reisebekannte aus Nürnberg) ging es nochmal mit den Rucksäcken zum Yoho Gletscher. 2,5 Tage Trail, der uns zeigte, dass das teilweise sehr touriwirkende Parkgeschehen schon ein paar Kilometer nach den vorgekauten Möglichkeiten wieder in die Ursprünglichkeit und Stille übergeht.

Iris und Olaf gingen wieder ihrer Wege. Zum Abschied gab's 'ne riesige "Waldläufer-Paella".

"Waldläufer-Paella"

2 Büchsen Thunfisch 1 Büchse Mais 2 Tage alte Salami 1 Büchse Champignons 1 Hand voll Rosinen geröstete Haferflocken und 2 Edelstahlbecher Curryreis (oder besser gesagt, alles was man noch in einer völlig abgebrannten Travellerküche findet und vielleicht noch verwenden kann).

 

Hot Springs

Jörg: Anstossen auf die 50'000

Und dann steuerten wir drei Calagary an ...