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Von Ushuaia
nach Bariloche |
Der Weg nach Hause |
Das Ende |
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Der letzte und auch
schwere Reiseabschnitt führte uns über Santiago
de Chile nach Ilmenau. Nachdem wir alles für diese Etappe
organisiert hatten, flogen wir
und die Motorräder in die Schweiz. Von dort ging es mit ein paar kleinen Umwegen wieder zurück in die Heimat. |
Santiago de Chile die Zweite |
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Nun mussten
wir uns definitiv dem Thema Heimreise stellen. Tini und ich fuhren erst mal
alleine nach Santiago de Chile, und wollten versuchen, auch für Jörg
eine Heimreise zu organisieren. Wir fuhren die 1400km in 2 Tagen. Am 2 Reisetag
fuhren wir sogar über 800 Kilometer am Stück. Dies war eigentlich
völlig untypisch auf unserer Reise, aber die Zeit wurde halt langsam
knapp. Als wir ein letztes mal die Anden überquerten, lag schon der erste
Schnee, und ich war froh, beheizbare Griffe zu haben. Das Thermometer zeigte
nur knapp über 0°C an. In Santiago angekommen, gingen wir auf
Hotelsuche. Wir wollten uns die letzten Tage mal ein bisschen mehr Luxus
gönnen. Aber dies war gar nicht so einfach. Nach etwas Suchen schlugen wir
unser Quartier für 3 Tage in einem kleinem, netten Hotel auf. |
Reisevorbereitungen |
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Jetzt
hieß es, den Motorradtransport endgültig klar zu machen und einen
Flug für Jörg zu organisieren. Der Flug für Jörg war
entgegen allen Erwartungen schnell gefunden. Er flog zwar nicht mit uns, jedoch
am gleichen Tag wie wir. Für ihn hieß es nun über Buenos Aires
nach Europa zu fliegen. Ein kurzzeitiges Problem wurde der Motorradtransport.
Eigentlich war im Februar alles klar gewesen, jedoch hatte nun auch die
Swiss-Cargo ein Embargo für gefährliche Güter. Zwar wollten sie
den Transport noch immer übernehmen, aber die Konditionen änderten
sich leicht. Die Motorräder sollten erst mal mit Lan Chile nach Buenos
Aires gehen und dann mit Swiss-Cargo nach Zürich. Der Preis war zwar der
selbe geblieben, aber wir mussten nun wieder exakt auf Größe und
Gewicht achten. Dies bedeutete für uns, wieder etwas basteln zu
müssen. Jörg konnten wir darüber in Bariloche nicht mehr
informieren, da er gerade abgereist war. So hieß es nun, das Beste daraus
zu machen. Zum Glück gab es im Cargobereich des Flughafens eine kleine
Firma, welche Paletten nach Wunsch fertigte. Diese beauftragten wir, uns welche
zurecht zu zimmern. Das ganze für 10 US$ pro Stück. Jörg
erreichte ebenfalls sicher Santiago, und zusammen quartierten wir uns im Hostal
von Scott ein, in welchem wir schon während unseres ersten
Santiagobesuches genächtigt hatten. Dort trafen wir auch Chris wieder,
welchen wir in Puerto Natales kennengelernt hatten. Und noch ein Motorradfahrer
hatte sich dort einquartiert. Es war Patrik, der ebenfalls aus der Schweiz kam.
Nachdem die Heimreise nun organisiert war, machten wir uns noch ein paar
schöne Tage in dieser eigentlich doch sympathischen Stadt. Es gibt ein
paar schöne Parkanlagen und nette Straßen zum bummeln. Das Viertel,
in dem das Hostal steht, wird einmal die Woche zum Dorf. Immer dann, wenn Markt
ist. Es ist einfach toll, von Stand zu Stand zu laufen und dabei immer neue
Ideen zu entwickeln, was man am Abend kochen könnte. |
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Zurück nach "Old Europe" |
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Aber der
Tag rückte näher, an dem es zurück nach Europa gehen sollte, und
wir mussten uns den traurigen Dingen widmen. Zuerst verließen unsere
Motorräder Chile. Das verpacken der Motorräder verlief reibungslos.
Wir merkten, dass wir schon einige Erfahrungen gesammelt hatten. So schafften
wir es sogar, dass das tatsächliche Gewicht meiner Palette höher war
als das Volumengewicht. Dadurch hielten sich die Transportkosten in Grenzen.
Sie beliefen sich auf ca. 750US$ pro Motorrad. Nun mussten wir also unsere
Motorräder wieder alleine lassen. Hoffentlich nicht wieder so lange, wie
auf unserem Reiseabschnitt von Panama nach Ecuador. Zwei Tage später
saßen auch wir im Flugzeug. Das unausweichliche Ende unserer Reise war
nahe. Einerseits waren wir froh darüber, Eltern und Freunde bald wieder in
die Arme schließen zu können, jedoch viel es uns nicht leicht,
Amerika zu verlassen. Hier gibt es noch so viel zu sehen und zu erleben. Schon
im Flugzeug kamen neue Reisepläne auf, die aber noch ein bisschen warten
müssen. Nach knapp 12 Monaten Reise betraten wir das erste Mal wieder
europäischen Boden in Paris. Jedoch nur kurz, denn schon eine Stunde
später ging es per Flugzeug weiter nach Zürich. In Zürich wurden
wir schon von Sven, Lars' seinen Bruder, erwartet und auch Jörg war etwa
eine Stunde nach uns in Zürich gelandet. Bei Sven wohnten wir ein paar
Tage, bis die Motorräder auch endlich wieder bei uns waren. Sie waren in
tadellosem Zustand, und der Schweizer Zoll wollte die Trennungszeit von unseren
Twins nicht unnötig verlängern. Zwei Unterschriften später
konnten wir unsere Motorräder fahrfertig machen. Nach einer letzten Nacht
bei Sven und seiner Familie galt es, die letzte Etappe zu meistern. |
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Auf Umwegen nach Ilmenau |
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Wir
schienen aber alle 3 irgendwie etwas Bammel vor der Ankunft zu Hause zu haben,
und so fuhren wir erst mal zu Gary, der seit wenigen Tagen wieder in
Österreich war. Was für ein Wiedersehen. Für Jörg war es
die erste Begegnung mit Gary. Aber das war kein Hindernis, eine "kleine"
Willkommensparty zu feiern. Schon am nächsten Tag trieb es uns dann doch
Richtung Heimat. Wir schauten noch mal kurz bei Touratech rein (wenn man schon
mal so weit im Süden ist) und machten eine weitere Zwischenstation in ...
bei einem Freund von Jörg. Auch von hier schienen wir nicht so richtig weg
zu kommen und blieben zwei ganze Tage. "Aber jetzt" sagten wir uns und nahmen
die letzten Kilometer nach Ilmenau in Angriff. Mit jedem Kilometer mehr
Richtung Heimat wurden wir nervöser. Wie würden unsere Eltern
reagieren? Schließlich wussten sie nicht, dass wir kommen.
30 Kilometer vor Ilmenau gab es dann kein Halten mehr.
Von den reichlichen Kilos unser Motorräder war nichts mehr zu spüren.
Es war, als würden wir fliegen. Aber kaum hatte ich (Lars) das Ortsschild
passiert, wurde ich wieder deutlich ruhiger. Die Gedanken gingen an die Eltern,
was so die nächste Zeit passieren wird und wieder weit weg nach Amerika
und die Weite, welche wir dort genießen konnten. Europa, speziell
Deutschland, war und ist etwas eng und hektisch unserem empfinden nach. Kaum
waren die Gedanken fertig gedacht, da standen ich und Tini auch schon bei ihren
Eltern vor der Tür. Jörg dürfte etwa zur gleichen Zeit seine
Eltern mit seiner Ankunft überglücklich gemacht haben. Jedoch unser
Überraschungsangriff ging erst mal ins leere. Es war einfach keiner da.
Auf ging's zu meinen Eltern. Da klappte die Überraschung perfekt.
Völlig baff standen meine Eltern in der Tür, herrlich dieses
Wiedersehen nach so langer Zeit. Wenige Minuten später kamen auch Tinis
Eltern um die Ecke gebraust. Sie waren bei Jörgs Eltern gewesen und
wussten so, dass wir wieder in Ilmenau waren. Die nächsten Stunden und
Tage hatten wir viel zu erzählen und zu berichten. Schließlich
wollten Eltern und Freunde alles wissen, was wir so erlebt hatten. Leider
holte uns viel zu schnell der Alltag wieder ein und das Fernweh wächst mit
jedem Tag. Hoffentlich können wir bald wieder los. Mal sehen wohin uns
unsere stählernen Pferde noch so treiben.
Bis bald irgendwo auf
dieser Welt Tini, Ines, Jörg, Rene und Lars |
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