PANAMERICANA
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NEWS
Feb 2004:
Neue Berichte "Ushuaia- Bariloche" "Der lange Weg nach Hause" "Das Ende" eingefügt.
(mit Fotos)

In Nord-Chile
Von Santiago nach Puerto Montt
Von Puerto Montt nach Ushuaia
Diese Strecke führte uns von der Millionenstadt Santiago de Chile nach Süden. Dabei fuhren wir entlang der Küste nach Temuco und von dort durchkreuzten wir die wunderschöne Seenlandschaft, um dann Puerto Montt zu erreichen. Jedoch hatten wir auf den letzten Kilometern Probleme mit derBenzinpumpe.
Santiago de Chile top
In Santiago wollten wir uns nicht unbedingt viel ansehen. Es ist halt eine sehr moderne Stadt. Wir wollten jedoch herausfinden, wie gut oder schlecht man von hier aus nach Europa kommt. Recht schnell hatten wir ein paar Angebote für Flüge nach Europa zusammen. Allerdings waren die Preise ernüchternd. Unter 700$ ging überhaupt nichts. Jedoch von Argentinien aus schien es auch nicht günstiger zu sein. Also, warum nicht auch mal schauen, wie es mit dem Motorradtransport aussieht. Zusammen mit Chris fuhren wir zusammen zum Flughafen und kämpften uns von Anbieter zu Anbieter. Die Preise waren sehr verschieden und wir erfuhren, dass es immer wieder mal ein Embargo für Gefahrengüter gibt. Swiss-Cargo (keine Ahnung ob es die heute noch gibt) unterbreiteten uns das beste Angebot, mit dem wenigsten Aufwand für uns. Nachdem wir dieses Angebot hatten, ging es wieder in die Stadt um doch schon einen Flug zu buchen. Jedoch gab es kaum eine vernünftige Möglichkeit, von einem gekauften Flug wieder zurück zu treten und so vertagten wir dieses Thema ein bisschen. Wir verließen Santiago gen Süden auf der Panamericana und nutzten die erste Gelegenheit, diese Richtung Küste zu verlassen. So toll sind Autobahnen auch im Ausland nicht.
Entlang der Küste nach Temuco top
Auf kleinen und kleinsten Straßen ging es entlang des Pazifiks über Constitución und Tome nach Concepcion. Die Strecke war ruhig und bot herrliche Ausblicke auf das Meer und die Küste. Da wir vor Concepcion auf einen Campingplatz genächtigt hatten, konnten wir das sich uns in den Weg stellende Ballungszentrum in einen Ritt durchqueren. Auch in solchen Gebieten lohnt sich ein großer Tank. Es fiel uns nicht leicht, eine Tankstelle zu finden, wo wir auch mit VISA zahlen konnten, was normalerweise kein Problem ist. Aber auch dies konnte gelöst werden. Weiter ging es entlang der Küstenstraße, welche sich herrlich durch grüne Hügellandschaft schlängelte. In einem Gefällestück überholten wir einen voll beladenen Laster, dessen Bremsen schon heftig mit der Last zu tuen hatte. Als wir ins nächste Dorf hinein fuhren, sprangen plötzlich die Fußgänger wild winkend zur Seite. "So schnell sind wir doch gar nicht", dachten wir beide gleichzeitig und plötzlich donnerte der selbe LKW an uns vorbei, mit knapp einen Meter Abstand zu uns. Ich ging erschrocken auf die Bremse und registrierte, dass der Hänger ohne Ladung war. Vorhin war er noch randvoll mit Baumstämmen. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte mir den Grund. Eine riesige Staubwolke, da wo wir eben noch durch eine langgezogene Kurve gefahren waren. Ungebremst schoss der Laster durch den Ort und so war schnell klar, das seine Bremsen den Kampf verloren hatten. Da hatten wir noch mal richtig Schwein gehabt, dass wir vor dem LKW waren und nicht knapp dahinter. Also, erst mal eine rauchen, den Puls etwas beruhigen und weiter ging's Richtung Temuco. Die Straße führte direkt am Ufer des Lago Lamalhue entlang. Ein sehr schöner See in hügliger Landschaft. Wirklich herrlich anzuschauen. Das Teerband schlängelte sich nun das Küstengebirge hinauf, welches hier deutlich flacher ist als im Norden. Nun waren wir also im Valle Central. Eine riesige Ebene, welche sich fast von Santiago bis Puerto Montt erstreckt und im Osten von den Anden und im Westen vom Küstengebirge begrenzt wird. Diese Region ist berühmt für seine Weinanbaugebiete, eigentlich ist es ein Einziges. Wir düsten durch hügeliges Land bis nach Temuco.
 

Lago Lamalhue

"motos schürch" in Temuco
Von Temuco entlang der Seen nach Süden top
Hier wollten wir mal wieder einen Ölwechsel durchführen und begaben uns auf die Suche nach einer geeigneten Werkstatt. Eine Adresse hatten wir schon von Reto und Carola erhalten, welche wir auch recht zügig fanden. Es war eine kleine BMW-Werkstatt. Leider gab es dort kein Motoröl. Während unserem Streifzug durch Temuco auf der Suche danach fanden wir einen noch besseren Platz zum Schrauben. Nach dem wir endlich das richtige Öl hatten, begaben wir uns dorthin. Die Werkstatt wurde von einem jungen Chilenen geleitet, welcher in Deutschland Motorradmechaniker gelernt hatte. Selbstredend konnte er gut deutsch, was uns eine große Hilfe war. Also, wenn ihr in Temuco mal Hilfe braucht, fahrt zu "motos schürch". Während unserer Mittagspause trafen wir auch Chris Bright wieder. Schnell die letzten Erlebnisse ausgetauscht und dann zum Treffen auf dem Zeltplatz verabredet. Dort angekommen planten wir unsere Ziele für die nächsten Tage. Von Temuco aus fuhren wir gemeinsam zum Lago Villarica. Der See ist wunderschön gelegen, und die Orte an seinen Ufern liefern alles was ein Europäer von einem Urlaubsort erwartet. Wir ruhten uns hier 2 Tage aus und durchquerten dann das chilenische Seengebiet von Norden nach Süden. Dabei wechselten sich Highways, kleine Straßen und Schotterpisten ab, und so war dieser Streckenabschnitt sehr abwechslungsreich.

Nachtlager am Lago Pellaifa

Lago Pirihueico
Am Lago Pellaifa, wir hatten es uns gerade bequem gemacht, hörten wir das Geräusch von Motorrädern. Wenige Augenblicke später lagerten wir zu fünft am herrlich gelegenen See und tauschten Storys über unsere Erlebnisse aus. Es waren zwei Schweizer, die für mehrere Monate durch Südamerika, speziell die Anden in Chile und Argentinien, fuhren. Am Lagerfeuer kreisten die Weinflaschen oder Tetra-Packs mit Wein und es war ein wunderschöner Abend. Allerdings hätten wir keine Steine aus dem Bachbett nehmen sollen, da die Steine nach reichlicher Hitzeeinwirkung unter viel Getöse in tausend Stücke zersprangen. Aber so hatten wir noch ein bisschen Aufregung zum Abschluss eines weiteren tollen Tages. Am nächsten Tag trennten wir uns für ein paar Tage von Chris, da er schon mal Argentinien austesten wollte, und wir uns für die Strecke durch Chile entschieden. Für Tini und mich ging es weiter vorbei am Lago Neltume, Lago Panguipulli und Lago Rango zum Lago Maihue. Dort fanden wir einen idyllischen Platz direkt am Ufer und riefen den nächsten Tag zum Ruhetag aus. Und auch Chris hatte sein Argentinien-Ausflug gut überstanden, und wir erfreuten uns an guten chilenischen Steaks, welche wir über unserem Lagerfeuer zu einer Delikatesse machten. Chris blieb noch ein bisschen.

Lago Panguipulli

Fleischzubereitung am Lago Maihue
Der unausweichliche Defekt top
Wir machten uns auf nach Puerto Montt, von wo aus wir uns der Carretera Austral stellen wollten. Die Fahrt dorthin wurde allerdings zum absoluten Krampf. Die Benzinpumpe gab ihren Geist auf, natürlich bei strömenden Regen. Also, Pumpe überbrückt und was zum Pennen gesucht. Auf einem kleinen Zeltplatz bauten wir unser Zelt auf, und ich (Lars) machte mich ans basteln. OK, nichts ging mehr, aber die Pumpe schien noch manchmal zu wollen. Nach etwas testen war ich der Meinung, dass das Relais defekt ist, da beim Einschalten der Zündung die Pumpe anzog und beim Ausschalten abfiel. In Nordchile war mir dies nicht aufgefallen. Also dachte ich, "Ich bin Elektroniker. Ich bekomme das hin!". Dies war eine leichte Fehleinschätzung. Das Relais erwies sich als standhaft und lies sich nicht öffnen (ich wollte schauen ob sich was flicken lässt) und als es endlich auf war, hatte es endgültig das zeitliche gesegnet. Nun hieß es also, ohne Pumpe nach Puerto Montt zu fahren. Dies waren etwa 300km asphaltierte Straße. Eigentlich lief die Fahrt ganz gut. Allerdings etwa alle 40 bis 50km wollte die Twin kurzzeitig kein Gas annehmen, um dann, unter einer lauten Fehlzündung, wieder Fahrt aufzunehmen. So erreichten wir Puerto Montt und machten uns auf Ersatzteilsuche. Nach mehreren Anläufen fanden wir einen Honda-Händler, und welch Freude, da stand eine nagelneue Twin. Wir schienen gerettet, aber Pustekuchen. In ganz Chile gab es kein Relais und erst recht keine Pumpe. Nicht mal zu Testzwecken bekamen wir diese Teile aus der neuen Twin. Sche... dachten wir, was nun? Wir hätten das Zeug für viel Geld bestellen können und man sagte uns es würde 10 bis 12 Tage dauern. Es kommt dann mit DHL. DHL!!!! Noch mal wollten wir das Tempo dieser Spitzentruppe nicht überprüfen, und guter Rat war jetzt teuer. Auf meiner Suche nach passenden Teilen zeigte mir ein Händler, er hatte mein eher schlechtes Spanisch wohl nicht verstanden, eine Benzinpumpe für einen PKW Marke Suzuki. Den Typ habe ich vergessen. Die Größe sah gut aus und schien auch an der Twin zu passen. Nach einem klärenden Gespräch mit unserem Motorradmechaniker in Temuco kaufte ich die Pumpe und ein passendes Relais für umgerechnet etwa 120DM inkl. aller Kleinteile. Der Einbau klappte relativ problemlos, und 2 Stunden später erwachte der Motor wieder zu altem Elan ohne nervende Vorschubprobleme. Nun konnte die Fahrt weitergehen. Jedoch machten wir vorher unseren Heimflug klar. Einer unserer traurigsten Momente auf der Reise. Zeigte uns das Flugticket doch, dass das Ende naht. Am nächsten Tag begann unser Abenteuer Carretera Austral, und damit Patagonien.

Die PKW-Benzinpumpe

... , sie passt!
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