PANAMERICANA
Übersicht
Vorbereitung & Start
Seattle- Fairbanks
Fairbanks- Calgary
Calgary- San Francisco
San Francisco- Mexico
Mexico- Der Norden
Mexico- Der Süden
Mittelamerika
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile- Der Norden
Santiago- Puerto Montt
Puerto Montt- Ushuaia
Ushuaia- Bariloche
Der Weg nach Hause
Das Ende

Africa Twin on Tour
 
NEWS
Feb 2004:
Neue Berichte "Ushuaia- Bariloche" "Der lange Weg nach Hause" "Das Ende" eingefügt.
(mit Fotos)

Von Fairbanks nach Calgary
Von Calgary nach San Francisco
Von San Francisco nach Mexiko
Tini und Lars Da wir uns mit den anderen in Calgary noch nicht wiedergetroffen hatten, haben wir beschlossen, eine grössere Runde durch Alberta zu drehen.
Von Calgary ging's zunächst nach Drumheller. Bis dahin hatten wir angenehmes Reisewetter, um die 20°C und Sonnenschein. Aber jetzt sollte es häufiger mehr als warm werden. Das Thermometer stieg jeden Kilometer, den wir weiter nach Drumheller kamen, und erreichte schnell 35°C im Schatten(!), der aber nicht zu finden war. Unsere Innenfutter hatten wir in Calgary schon nach Hause geschickt, aber unsere Motorradklamotten waren trotzdem zu viel für die Hitze. Die Landschaft um Drumheller ist sehr schön und völlig anders anzuschauen. Hier gibt es keine Bäume. Nur noch Sträucher, Gras und Staub. Steppe eben. Und plötzlich tauchten da aus dem Nichts kleine Canyons mit interessanten Gesteinsformationen auf. Diese sogenannten Hoodoos, durch Wind, Wasser und viel Zeit geformt, geben dieser Gegend einen besonderen Reiz.
Von Drumheller ging es weiter durch scheinbar endlose Prärie zum Dinosaur Provincial Park (PP). Auch hier kann man einen solchen Canyon mit Flussoasen bewundern, und hat die meisten Saurierfunde auf kleinstem Raum weltweit zu verzeichnen. Uns so streiften wir durch das archäologisch, paläontologisch und geologisch sehr interessante Gebiet und konnten sogar die ersten wildwachsenden Kakteen auf unserer Reise bewundern, und das auf einem Breitengrad wie Dresden.
Unsere weitere Fahrt führte uns zum Writing-on-Stone PP, wo wir Felsenzeichnungen der Blackfoot-Indianer aus längst vergangener Zeit bewundern konnten.
Ungezwungenes und unbedachtes Wandern oder Abkommen von Trampelpfaden kann gefährlich sein, da sich vor allem Klapperschlangen aus Schutz vor der Hitze unter Büschen und Steinen verstecken. Auch wir wurden böse angerasselt ...
Alle Pincher Creek - Endpunkt unseres Abstechers durch Alberta. Hier erlebten wir drei stürmische Tage und trafen die 3 Wanderfreunde wieder. René ist gleich allein weitergefahren, da er auch im Yellowstone NP seine Wander- und Abenteuerlust auskosten wollte. Wir restlichen 4 sind einen Tag später weitergezogen. Aber zunächst wurden die beiden Twins von unseren Männern einer gründlichen Durchsicht unterzogen. Wir durften bei einem Kawa-Händler die Werkstatt nutzen, und dies gratis! Einen lieben Gruss hiermit an die: Rocky Mountain Mechanical Services Ltd. in Pincher Creek, Alberta. Einfach phantastisch wie hilfsbereit die Kanadier sind.
Zu viert tuckerten wir dann in den Waterloo NP, um mit einer Stippvisite die Schönheit des Parks auf uns wirken zu lassen. In der nachfolgenden Nacht, auf einem Campground, konnten wir nur schwer einschlafen, da wir ständig durch Geräusche wachgehalten wurden. Am nächsten Morgen sahen wir den Grund. Ein Bär hatte sein Nachtlager direkt neben unserem Zelt aufgeschlagen.
Nach einem gemeinsamen Frühstück trennten sich unsere Wege wieder einmal , und dies bis kurz vor San Francisco
Ines und Jörg Zu zweit ging es durch den Glacier NP - für uns nicht so die Sensation. Vor einigen tausend Jahren haben die Gletscher wohl das Gebiet bedeckt, aber jetzt sieht man nichts mehr davon. Ausserdem sind wir durch die NPs Kanadas wohl schon zu verwöhnt. Trotzdem ist es eine wundervolle Welt im Vergleich zu dem, was nur einige Kilometer weiter östlich liegt. Karges Grasland, welches nur reich an Wind ist. Dort hat man die Blackfoot-Indianer hinverfrachtet - das Ende der Welt, wie traurig. Richtung Süden wird das Land, um den grossen Flathead-Lake, hingegen sehr fruchtbar. Wir taufen es Kirschen- & Huckelberry Land.
Montana gefällt uns gut. Wenn wir mal kein Plätzchen zum wilden Campen finden, erwischen wir gute Zeltplätze, wie in St. Ignatius, von wo wir auch einen Abstecher zur National Bison Range unternehmen, um die riesigen Kolosse zu beobachten.
Glück hatten wir auch, als wir in Missoula endlich einen Reifen für meine kleine NX finden - 16 Zoll und Dualsport. Das war bis jetzt in Kanada just ein aussichtsloses Unterfangen, Also besser ist es, so ein Teil von Deutschland mitzubringen.
Die nächste menschenleere Attraktion sind die John Day Fossil Bed National Monuments, das Sheep Rock Area und die Painted Hills. Da fühlt man sich gleich noch kleiner, als man eh schon ist. Skurille Felsformationen und ausgedehnte Bergketten, die das Auge mit bunten Farben - rot, orange, gelb, grün, schwarz- erfreuen, lassen uns immer mehr Gefallen finden an den "Staaten". Auch der Crater Lake passt in das Bild der grossartigen Natur und der Ehrfurcht vor ihrer Gewalt.
Kalifornien hat mit Superlativen aufzuwarten.Die Redwood NPs sind in jedem Fall eine Reise Wert. Dankbar sind wir, dass wir so viele nette Menschen treffen konnten, die uns mit auf ihre Campsite einladen, uns bewirten wie die Fürsten, uns in ihr Haus einladen, wo wir eine lustige Nacht verbringen konnten, andere Moppedfahrer, mit denen man weiterreist und die besten Tipps austauscht.
Das ist es, was das Reisen so phantastisch macht!
Der Highway No. 1 bis Frisco ist für mich 'ne ziemliche Qual. Wind, steile Abhänge, enge Strassen und Kurven. Dafür zischt Jörg so richtig los. Jetzt ist er in seinem Element. Kurz vor Frisco treffen wir Lars und Tini wieder und zusammen geht es die letzten Kilometer in die Stadt, um dort leider den 5. in unserer Runde nach Hause zu verabschieden.

Redwoods

Kalifornische Küste

Redwoods
Kalifornische Küste
Tini und Lars Tini und ich fuhren allein weiter Richtung Glacier NP (USA). Ein Highlight in dieser grandiosen Berglandschaft ist die sogenannte Going-to-the-sun-road. Berge, Wasserfälle, Tiere, blühende Wiesen und eine kurvenreiche sowie anspruchsvolle Strecke, die das Moppedfahrer-Herz höher schlagen lässt. Aber auch in diesem herrlichen Park blieben wir nur einen Tag. Vielleicht hatten wir doch schon zu viele Berge gesehen und freuten uns auf andere Landschaften. Unser weiterer Weg führte uns durch Montana (Flathead Lake, Helena) zum Yellowstone NP. Montana durchquerten wir recht zügig, wahrscheinlich zu Unrecht. Aber gerade um Helena herum mussten wir unsere Reiseroute auf Grund von Waldbränden ändern, und so nutzten wir die Interstate etwas häufiger als geplant.
 

Glacier N.P.

Anemone Geyser Yellowstone

Glacier N.P.
Anemone Geyser Yellowstone
Der Yellowstone NP ist der älteste Nationalpark Nordamerikas, wahrscheinlich der ganzen Welt, jedoch wir wissen das nicht mehr so genau. Auf dem Campground bei den Mammoth HotSprings waren wir Nachbarn eines älteren Pärchens von der Ostküste der Staaten. Beide bestimmt schon im Rentenalter, hatten auf ihren Harleys die USA durchquert. Ein Maschinchen wurde von dem Nummernschild "GRANDMA" geziert. Das sagt doch schon alles. Die Mammoth Hot Springs sind schon beeindruckend. Wegen der heissen Sommerzeit war zwar nur wenig Wasser vorhanden, aber trotzdem brodelte und dampfte es überall. Und ein nüchterner Magen kann diese Dämpfe nur schwer vertragen. Die Quellen hatten je nach Wassertemperatur (bis zu 70/80°C) die herrlichsten Farben, von tief blau über türkis, grün, gelb bis orange und braun, aufzuweisen. Weiter ging's vorbei an Canyons und Wasserfällen zu weiteren blubbernden Seen und Quellen, welche uns jetzt noch zeigten, was vor langer Zeit hier in dieser Gegend erdgeschichtlich so abging. Aber auch vor ein bisschen mehr als 10 Jahren war hier im Yellowstone mächtig was los. Ein grosser Waldbrand, ausgelöst durch Blitzschläge, hatte viele Hektar des Parks zerstört. So bekamen wir nicht nur intakte Natur zu Gesicht, sondern sahen auch viel verkohltes Holz um uns herum. Jedoch die Aufforstung ist schon wieder voll im Gange und die neuen Bäumchen spriessen unglaublich schnell wieder in die Höhe. Ein weiteres Highlight sind die Geysire. Auch wir bestaunten die Hauptattraktion des Parks - The Old Faithful. Dieser ist zwar nicht der grösste, aber von den Grossen der berechenbarste bzw. regelmässigste. So können die Ausbruchszeiten mit ±½ Stunde angegeben werden. Das Glück war uns hold, und wir konnten noch 2 andere kleinere Dampf- und Wasserfontänen des grössten Geysirfeldes der Welt bestaunen. Eine grosse Touri-Schwemme vertrieb uns jedoch über kurz oder lang aus dem Park.

The Old Faithful

Crater LAke

The Old Faithful
Crater Lake
Weiter ging es über Boise und Bend zum Crater Lake National Park. Der Crater Lake ist einer der tiefsten und wahrscheinlich auch einer der schönsten Seen der Welt. Der See entstand aus einem Vulkan, der bei seinem letztmaligen, überdimensionalen Ausbruch in sich zusammenfiel. Beeindruckt hat uns vor allem sein herrliches klares Blau und die steilabfallenden Uferwände. Es gibt nur einen Punkt, wo man zum Wasser gelangen kann, jedoch nur mit fleissig Trepp-auf-Trepp-ab. Nachdem wir bis zum Crater Lake eigentlich nur durch Wüsten und Steppen gefahren waren, führte uns der Weg nach Kalifornien durch herrlich bewaldete Gegenden.
Kalifornien begrüsste uns mit Nebel, Nieselregen und Kälte. Damit hatten wir nun überhaupt nicht gerechnet. Aber wir haben gelernt, dass das Wetter hier an der Pazifikküste häufig so ist. Nicht umsonst konnten dadurch die riesigen Redwoods gedeihen. Leider sind die meisten dieser Baumriesen schon lange in wertvollen Möbeln verarbeitet oder für andere Dinge abgeholzt. Ein paar Wälder, unter Schutz des Redwood NP stehend, sind noch zu bewundern. Und unter diesen Riesen durchzuwandern gibt einem schon ein ehrfürchtiges Gefühl. Weiter auf dem berühmten Highway 1, ein Paradies für Motorradfahrer. Endlich konnten wir versuchen, mehr als die mittlere Profilflächen des Hinterschlappens abzufahren. Lars hatte fast Tränen in den Augen - so viele herrliche Kurven und immer wieder neue Ausblicke auf den Pazifik. Kurz vor San Francisco trafen wir auch Jörg und Ines wieder. "René fliegt wieder nach Hause!". Wie ein Schlag hat uns diese traurige Nachricht getroffen. Warum? So viel Arbeit, so viel Vorbereitungszeit hatte er in diese Reise investiert, und nun soll es nach schon 3 Monaten in die Heimat gehen? Nicht zu lösende Probleme im fernen Ilmenau mussten und konnten wir im Nachhinein akzeptieren. Zu schade - der Erste geht.

Golden Gate

Alcatraz

Golden Gate
Kalifornische Küste
top